Verbraucherzentrale: eprimo betreibt unverdrossen „Cold Calling“

eprimo Call Center telefoniert Großraum Main ab

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. warnt derzeit vor unseriösen Stromvertragsangeboten am Telefon und an der Haustür. Obwohl unerwünschte Telefonwerbung gegen geltendes Recht verstößt und hohe Strafen drohen, rufen Call Center im Auftrag vom Stromanbieter eprimo, einer RWE-Tochter, derzeit unverdrossen Haushalte im Großraum Mainz an. Die Anrufer fragen nach Konto- und Zählernummer des Stromzählers – angeblich, um ein attraktives Stromangebot unterbreiten zu können. „Mit diesen Angaben kann eprimo beim bisherigen Stromversorger vortäuschen, zur Kündigung bevollmächtigt zu sein“, warnt Fabian Fehrenbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Schon kurze Zeit nach dem unerwünschten Anruf erhalten die Betroffenen eine Auftragsbestätigung von eprimo, obwohl sie nur ein unverbindliches Angebot erwartet hatten.

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Wieder Drückerkolonnen unterwegs

Von Tür zu Tür gehen im Moment auch Werber der berüchtigten Firma ESD (Energie Service Deutschland), die sich als Stromlieferanten ausgeben. Die Vertreter beabsichtigen, dem regionalen Stromversorger entega Kunden abspenstig zu machen. ESD gibt an, den entega-Strom in Vereinbarung mit dieser billiger als die entega selbst zu verkaufen. „Das ist natürlich ausgemachter Blödsinn, zumal nicht einmal die entega selbst darüber Bescheid weiß“, so Fehrenbach zu dieser unseriösen Vorgehensweise. ESD ist kein Stromanbieter, sondern ein reines Vertriebsunternehmen, das über Vertreter bundesweit mit unseriösen Angeboten unterwegs ist. Zuletzt ist ESD mit dubiosen Vertragsabschlüssen an Haustüren in Zusammenarbeit mit dem oben erwähnten Unternehmen eprimo aufgefallen.

Verbraucherzentrale sammelt Beschwerden und hilft

Vor einem Wechsel des Stromversorgers ist es ratsam, sich umfassend zu informieren, so der Rat der Verbraucherzentrale. Wer am Telefon überrumpelt wurde und plötzlich von einem neuen Stromversorger als Kunde begrüßt wird, kann sich bei der Verbraucherzentrale unter 01805 / 60 75 60 25 montags von 14 bis 17 Uhr und donnerstags von 10 bis 13 Uhr rechtlich beraten lassen. Wer unerwünschte Telefonanrufe von eprimo erhalten hat, sollte den Sachverhalt schriftlich oder per Mail bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Seppel-Glückert-Passage 10 in 55116 Mainz oder energie@vz-rlp.de anzeigen.

Quelle: Verbraucherzzentrale Rheinland-Pfalz