RWE Innogy errichtet 50 MW-Holzheizkraftwerk in Schottland
RWE Innogy hat heute mit dem britischen Papierhersteller Tullis Russel einen Vertrag zur Strom- und Wärmeversorgung seines schottischen Werks in Markinch abgeschlossen. Die Energie soll in einem neuen Biomasseheizkraftwerk erzeugt werden, das RWE Innogy über ihre britische Tochter RWE npower renewables in der schottischen Grafschaft Fife im Osten des Landes errichten wird.
Inbetriebnahme 2012
Das neue Holzheizkraftwerk mit einer installierten elektrischen Leistung von 50 Megawatt wird zukünftig ein bestehendes Kohlekraftwerk ersetzen, das bisher die Strom- und Wärmeversorgung der benachbarten Papierfabrik übernommen hatte. Nach Erhalt aller Genehmigungen soll mit den vorbereitenden Arbeiten zum Bau des Biomassekraftwerks noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Inbetriebnahme ist für 2012 geplant. RWE Innogy investiert rund 235 Mio. Euro in dieses Projekt. Aufgrund der hohen wirtschaftlichen und klimapolitischen Bedeutung fördert die schottische Regierung dieses Biomasseprojekt zusätzlich mit rund neun Mio. Euro.
Prof. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von RWE Innogy: „Großbritannien ist für uns neben Deutschland der wichtigste Wachstumsmarkt für die Strom- und Wärmeerzeugung aus fester Biomasse. Dank der Kraft-Wärme-Kopplung setzen wir diesen CO2-neutralen Energieträger hocheffizient und rund um die Uhr zur Energieerzeugung ein. Deshalb eignen sich Biomassekraftwerke besonders, an geeigneten Standorten ältere, fossil gefeuerte Anlagen zu ersetzen.“ Das neue Biomassekraftwerk in Schottland wird im Vergleich zu dem bisher am Standort betriebenen Steinkohlekraftwerk jährlich rund 250.000 Tonnen CO2 einsparen.
Chris Parr, CEO der Tullis Russel Gruppe: „Dieses innovative Projekt sichert langfristig die Zukunft von über 500 Mitarbeitern bei Tullis Russel und schafft weitere 50 Arbeitsplätze beim Betrieb der Anlage sowie der Verarbeitung von Biomasse. Während der Bauphase werden 400 Menschen auf der Baustelle beschäftigt sein. Die Anlage wird unsere CO2-Bilanz um 72 Prozent verbessern und damit unsere führende Position als umweltfreundlicher Produzent in unserem Geschäftssegment weiter ausbauen.“
400.000 Tonnen Holz
In dem Biomassekraftwerk soll künftig ein breites Spektrum an Frisch- und Gebrauchtholz in einem Umfang von rund 400.000 Tonnen pro Jahr eingesetzt werden. Zur Versorgung des Kraftwerks mit Biomasse werden mit insgesamt acht regionalen Unternehmen Verträge abgeschlossen. „Uns ist es wichtig, dass ein Großteil der Wertschöpfung in der Region bleibt. So stammt die hier eingesetzte Biomasse von Unternehmen, die den Rohstoff in einem Umkreis von maximal 200 Kilometern gewinnen. Das vermeidet CO2-Emissionen, da wir auf den Transport per Schiff von außerhalb Großbritanniens verzichten“, betont Stefan Lohr, Geschäftsführer der RWE Innogy Cogen.
Neben dem Biomassekraftwerk in Schottland plant RWE Innogy derzeit den Bau eines weiteren Biomassekraftwerks in Lincolnshire (East Midlands). Die Anlage soll eine elektrische Leistung von 65 Megawatt haben. Nach jetzigem Planungsstand kann mit dem Bau Ende 2010 begonnen werden. RWE Innogy wird rund 260 Mio. Euro in dieses Projekt investieren. Insgesamt will RWE Innogy bis 2013 in Europa Biomassekraftwerke mit einer installierten Leistung von rund 400 Megawatt realisieren.
Förderung per ROC-Zertifikat
Die Nutzung und der Ausbau erneuerbarer Energien werden in Großbritannien über ein Zertifikatesystem (Renewables Obligation Certificates/ROCs) gefördert. Versorgungsunternehmen sind verpflichtet, ihren Strom zu einem gewissen Anteil aus erneuerbaren Energien zu beziehen und eine mögliche Differenz mit dem Zukauf von ROCs auszugleichen. Die Stromerzeugung in Kraftwärme-Kopplungs-Anlagen auf Biomassebasis wird derzeit mit zwei ROCs pro erzeugter Megawattstunde gefördert. Zusätzlich erhalten Produzenten von Strom aus erneuerbaren Energien den Großhandelspreis.
Quelle: RWE Innogy
Woher kommt denn in Schottlabnd das Holz? (Grosse) Waldvorkommen gibt es da ganz sicher nicht! Weiss das jemand?