Russisch-Deutsche Energie-Agentur rudea gestartet

Rudea
Russisch Deutsche Energieagentur

(dena) – Die Russisch-Deutsche Energie-Agentur „RuDEA“ wurde heute im Rahmen der Deutsch-Russischen Regierungskonsultationen in München gegründet. Den Gründungsvertrag unterzeichneten der Geschäftsführer der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) Stephan Kohler und der Aufsichtsratsvorsitzende des russischen Energy Carbon Fund Sergey A. Mikhailov. Ziel ist es, die Energieeffizienz auf der gesamten Wertschöpfungskette zu steigern und die Nutzung regenerativer Energiequellen in Russland mit Hilfe von deutschem Know-how zu beschleunigen.

Energieeffizienz erhöhen

Ziel der rudea ist die Einführung von Energieeffizienz-Technologien in alle Bereiche der Wirtschaft der Russischen Föderation sowie die spürbare Senkung des Energie- Eigenverbrauchs der R.F. Durch die Umsetzung von Projekten sollen Einsparpotentiale bei Gebäuden, in der Industrie und bei der Energiegewinnung besser genutzt werden. Erneuerbare Energien sollen dort, wo sie wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden können, integriert werden. Geschäftsbereiche der rudea sind:

  • Energieeffiziente Gebäude
  • Energieeffiziente Generierung und Nutzung von elektrischem Strom
  • Energieeffizienz im Öl- und Gassektor
  • Energieeffiziente Verkehrssysteme
  • Erneuerbare Energie

Deutschland mit 40%-Beteiligung

Gesellschafter der RuDEA sind mit 60 Prozent der Energy Carbon Fund, ein Unternehmen gegründet von dem ehemaligen russischen Stromversorger RAO EES Rossii, und mit 40 Prozent die dena, die von vier Bundesministerien und vier deutschen Finanzdienstleistern getragen wird. Dem Aufsichtsrat der RuDEA werden vier Mitglieder angehören: Die russische Föderation und die Bundesrepublik Deutschland sowie die beiden Gesellschafter werden jeweils ein Mitglied entsenden.

Unternehmen und Politik beteiligt

Die RuDEA soll möglichst eng mit russischen und deutschen Unternehmen zusammenarbeiten. Auf deutscher Seite stehen folgende Unternehmen als Kooperationspartner für zukünftige Projekte in Russland fest: EnBW AG, E.ON AG, Herrenknecht AG, Lurgi GmbH, Siemens AG, Viessmann Werke GmbH & Co. KG und VNG – Verbundnetz Gas AG. Diese Unternehmen werden mit jeweils einem Sitz im Beirat der RuDEA vertreten sein.

An der Umsetzung der verschiedenen Projekte werden auf ministerieller Ebene in Deutschland das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesumweltministerium, das Bundesbauministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium beteiligt sein.

Win-Win-Situation

Die RuDEA soll die Entwicklung von „Energieeffizienzmärkten“ vorantreiben, so dass beide Seiten profitieren: Die russische Wirtschaft und Infrastruktur werden modernisiert und damit wettbewerbsfähiger, während deutsche Unternehmen für ihre Effizienztechnologien neue Märkte erschließen können. Mit Unterstützung deutscher Erfahrung und Technologie wird auch der Bereich erneuerbare Energien in Russland verstärkt ausgebaut.

Große Einsparpotenziale

Die Energieeffizienzpotenziale sind groß in Russland. Die niedrigen Energiepreise der Vergangenheit haben dazu geführt, dass Energie etwa in der Industrieproduktion oder bei der Wärmeversorgung von Gebäuden nicht so effizient eingesetzt wird, wie dies möglich wäre. Dabei könnte Russland laut russischem Energieministerium bis zum Jahr 2020 rund 40 Prozent seines Energieverbrauchs durch effiziente Nutzung einsparen. „Dies entspricht der doppelten Energiemenge, die Russland heute in Form von Erdgas nach Westeuropa exportiert“, sagte Kohler. „Je effizienter Russland seine Energie im Inland einsetzt, umso mehr Energie kann es zu Weltmarktpreisen exportieren. Deutschland ist dabei dank seiner langjährigen Erfahrung mit Energieeffizienz ein wichtiger Partner.“